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Für Interessierte haben wir hier einige Informationen zur Geschichte Nordfrieslands und des Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koogs zusammengetragen

Nordfriesland WappenDie frühe nordfriesische Geschichte liegt weithin im Dunkeln. In zwei Schüben wanderten Friesen seit dem 8.Jahrhundert aus ihrem Ursprungsgebiet zwischen Zuidersee und Weser in das Küstengebiet nördlich der Eider ein und besiedelten die Utlande sowie Helgoland. Um die Jahrtausendwende wurde wahrscheinlich die Marsch am Festland in einer zweiten Einwanderungswelle von den Friesen in Besitz genommen. Politisch fanden sie nie zu einer Einheit. Die friesische Sprache als verbindendes Merkmal der Nordfriesen ging schon früh wieder zurück. Schon Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie vom Niederdeutschen auf Eiderstedt verdrängt, die Große Mandränke von 1634 zerstörte nicht nur die Insel Strand, sondern führte auch zum Sprachwechsel. Erst das "nationale Erwachen" in der Zeit der Romantik am Anfang des 19.Jahrhunderts führte dazu, daß sich die Nordfriesen mit sich und ihrer Sprache beschäftigten. In den Jahren nach 1840 gab es Ansätze zu einer nordfriesischen Nationalbewegung, die jedoch vom aufkeimenden deutsch-dänischen Konflikt überlagert wurde. Erst als im Zuge des gesellschaftlichen Umbruchs der beginnenden Industriezeit nach der Reichsgründung als Gegenbewegung regionale Traditionen und Heimat als kultureller Werte wieder entdeckt wurden, besann man sich der friesischen Wurzeln. Doch überlagerte der deutsch-dänische Streit das Leben im Landesteil Schleswig. Es entstanden so "Teuto-" und "Danofriesische Vereine". Der Konflikt überschattete die Kultur- und Spracharbeit der Friesen latent noch bis Anfang der 1980er Jahre.

Mit Beschluß der Landesregierung vom 24.2.1953 wurde in Schleswig-Holstein das "Programm Nord" aufgelegt. Sein Ziel war es, das wirtschaftliche Süd-Nord-Gefälle innerhalb des neuen Bundeslandes aufzuheben. Dazu kam bei Ministerpräsident Friedrich-Wilhelm Lübke auch ein landespolitisches Motiv. Es galt, etwas gegen den verbreiteten Unmut im äußerst strukturschwachen nördlichen Landesteil zu tun. Angesichts der allgemeinen Not, die durch den hohen Anteil der  Flüchtlinge verstärkt wurde, hatte dort die  Dänische Bewegung starken Zulauf erhalten. Viele hofften, die Krise sei zu überwinden, wenn der Landesteil Schleswig sich Dänemark anschlösse. Auch dem sollte das Programm Nord entgegenwirken. Die Ausgangslage war denkbar schlecht: Die Betriebe waren für eine moderne Landwirtschaft zu klein, Weiden und Äcker einer Familie verteilten sich oft weit über die Feldmark, und die Hofstellen lagen eingeengt in den Dörfern. Die waren nur unzureichend durch ein weitmaschiges Netz befestigter Straßen verbunden. Aus der  Marsch und anderen Niederungsgebieten floß das Wasser schlecht ab. Auf der  Geest waren große Flächen ungeschützt der Erosion ausgesetzt, weil weite Gebiete schon seit dem Mittelalter entwaldet waren. Jeder stärkere Sturm transportierte Tonnen von Sand über das Land. Das Programm Nord hatte als Ziel, alle diese Probleme umfassend zu lösen, die "Kultur" des Landesteiles Schleswig wieder herzustellen. Ansatz für alle Maßnahmen war die Flurbereinigung. Neu war dabei der Ansatz, unabhängig von den Gemeindegrenzen zu planen. Die  Landkreise wurden deshalb neben dem Bund Partner des Landes. Das Programm Nord startete in den Kreisen Südtondern und Flensburg-Land. Es wurde in seiner über 25jährigen Laufzeit ausgeweitet auf die damaligen Kreise Husum, Eiderstedt, Schleswig, Norder- und Süderdithmarschen sowie Teile der Kreise Steinburg und Rendsburg. Vor Sturmflut im Jahr 1362

Als "Koog" wird an der Westküste Schleswig-Holstein ein durch einen Deich  aus den Seemarschen  gewonnenes Stück Land bezeichnet. In Niedersachsen werden Köge als "Groden", in den Niederlanden als "Polder" bezeichnet. Weil neue Köge vor alte Deiche gesetzt werden und daher rundherum von Deichen umschlossen und neu gewonnenes Marschland ungemein fruchtbar ist, spricht man auch von den "goldenen Ringen". Bis zur zweiten großen Manndränke  waren allein in Nordfriesland über 100 Köge entstanden. Viele davon wurden von der Sturmflut 1634 zerstört. Schon wenige Jahre danach begann man wieder neues Land zu bedeichen. Während nördlich der Eider Land zurück gewonnen wurde, wuchs seit der zweiten Landnahme der Marschen fast kontinuierlich. Fast, weil der Bau von Kögen gerade zu Beginn der Neuzeit mit hoher Risikobereitschaft betrieben wurden und einige Projekte scheiterten.Nordfriesland-Windpark

 Trotz zahlreicher Rückschläge blieb die Bilanz in Dithmarschen und den Elbmarschen durchgängig positiv. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde so zum Beispiel die größte Marschinsel Dithmarschens, Büsum, Teil des Festlandes. Das Motiv, neue Köge zu schaffen war bis in die Mitte des 20. Jahrhundert das rein wirtschaftliche der Landgewinnung. Diese Ära endete 1954 mit dem Bau des Friedrich-Wilhelm-Lübke-Kooges in Nordfriesland. Seitdem wird Deichbau als Küstenschutz betrieben . Um einen neuen Koog nutzen zu können, reicht es nicht, einen Deich zu bauen. Genau so wichtig ist die Entwässerung des neuen Landes. Heute gibt es an der Elbe und der Westküste noch 170 Köge. Um die zu gewinnen, mußten 850 Kilometer Deich gebaut werden. Eine Strecke, die ziemlich genau der Nord-Süd-Ausdehnung der Bundesrepublik entspricht.

In den letzten Jahren wird das Landschaftsbild vermehrt durch den Bau von Windparks zur ökologischen Energieerzeugung geprägt. Hier im Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog stand ca. 15 Jahre einer der ersten großen Windparks. Er war lange Zeit sogar der Größte Europas.

Seit Anfang 2006 wurden die ehemals 50 Windkraftanlagen des Nordfriesland-Windparks Stück für Stück durch 5 neue leistungsstärkere Anlagen ersetzt. Wenn man heute in den Koog hineinfährt sieht man wie sehr sich das Landschaftsbild durch den Abbau der 50 Anlagen geändert hat.


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Stand: Sonntag, 11. März 2007 14:52:49